EIGENVERBRAUCH VON SOLARSTROM
Rubrik/en: Solarenergie | Datum: 2, November 2017Längst liegt beim Solarstrom nicht mehr der Fokus auf die Einspeisevergütung, sondern auf den Eigenverbrauch. Vor allem, seit dem die Anlagen nur noch einen Bruchteil kosten und seit Jahren immer günstiger werden. Gut geplant, kostet der Solarstrom aus der Anlage weniger als aus der Steckdose. Gute Gründe also für eine Solaranlage. Die Versorger haben die Preise für den Strom kräftig angehoben. Paradox ist dabei, dass die Schuld an den hohen Förderungen der Erneuerbaren Energien zu suchen ist und diese bei Eigenbetrieb dadurch viel günstigeren Strom produzieren können. Bis zu 50 Prozent weniger kostet der Solarstrom. Damit das klappt, sollten aber einige Faktoren beachtet werden.
So wird der Solarstrom günstig
Nur mit der richtigen Planung kann der Solarstrom wirklich günstiger als der Strom vom Versorger werden. Grundsätzlich sind zunächst folgende Punkte hierfür zu beachten:
- Investitionskosten der Photovoltaikanlage
- Einspeisevergütung und Menge des eingespeisten Stromes
- Stromkosten des jeweiligen Stromversorgers
Ein großer Fehler liegt oft dann vor, wenn die Höhe der aktuellen Einspeisevergütung mit den Strompreisen vergleichen wird. Für viele ein Ansatz, um das Erreichen der Netzparität zu berechnen. Allerdings hat die Höhe der Einspeisevergütung absolut nichts mit den Kosten einer Anlage zu tun. Wer so rechnet, kalkuliert falsch beim Solarstrom.
Gewinn beim Solarstrom
Für den Endverbraucher ist es uninteressant, was die Produktion einer Kilowattstunde kostet. Ihn interessiert der Preis, den er am Ende effektiv an den Versorger zu zahlen hat. Im Preis für Strom stecken ja nicht nur die Produktionskosten, sondern vor allem Steuern, Konzessionsabgaben und Netzkosten. Strom selbst kostet in der Produktion fast kaum etwas. Es sind oft nur wenige Cent pro Kilowattstunde. Doch mit den Nebenkosten, die nach und nach eingeführt wurden, beläuft sich die Kilowattstunde heute auf 27 – über 30 Cent. Ein stolzer Preis. Der erzeugte Solarstrom hingegen kostet gerade einmal 10 bis 14 Cent pro Kilowattstunde.
Solarstrom ist sehr teuer
Eigentlich ist er deutlich teurer. Aber bei der Eigenproduktion fallen keine Steuern, Konzessionen und Netzkosten ab, was den Solarstrom am Ende wieder für den Eigenbedarf zu einem wahren Schnäppchen macht. Solange die Politik die Netzversorger weiterhin mit hohen Kosten belastet, wird der Solarstrom bei Eigenproduktion in den meisten Fällen günstiger als der Strom vom Versorger sein.
Eigenverbrauch effektiv
Bis 2012 gab es sogar noch die Einspeisevergütung für die private Nutzung. Diese ist mittlerweile aber Geschichte. Ein großes Problem beim Solarstrom ist, dass er meistens dann erzeugt wird, wenn er gar nicht benötigt wird. Sinnvoll ist das Speichern des Stroms. Doch diese Lösung erweist sich augenblicklich als recht teuer. Hierfür werden große Batterien benötigt, die häufig einen vier- bis fünfstelligen Betrag kosten können. Ohne Batterien ist der Eigenverbrauch beim Solarstrom allerdings auf maximal 20 – 28 Prozent beschränkt. Der Rest muss entweder eingespeist werden oder geht verloren.
Batterien sind ausschlaggaben
Unter dem Strich bedeutet das: Solaranlage machen ohne Speichermöglichkeiten wenig Sinn. Doch diese Batterien belasten das Ergebnis und können die Amortisation einer Anlage deutlich erschweren. Allerdings gibt es aktuell Hoffnung. Sollten sich die Elektroautos stärker durchsetzen können, könnten auch die Batterien billiger werden. Da Deutschland einen künstlichen neuen Markt dabei schafft, durch diverse Förderungen, dürften die Speicherbatterien bereits in den nächsten Jahren deutlich fallen.
Bildquellenangabe: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de