Sparen beim Strom
Rubrik/en: Heizen - Lüften - Sparen | Datum: 20, November 2013Immer höher werden die Stromkosten. Gefühlt steigen diese beinahe wöchentlich an. Umso bedrohlicher wirkt sogar der Vorschlag der Regierung und einiger Verbände, sogenannte Prepaid-Karten für den Strom einzuführen. Ein signifikantes Zeichen dafür, das der Strom weiterhin enorm ansteigen wird. Immer mehr Haushalte können die ständig steigenden Abschlagszahlungen pro Monat nicht oder nur noch teilweise bezahlen. Immer häufiger schalten Energieunternehmen bei Zahlungsrückständen den Strom ab.
Hartz IV und Strom
Die Situation ist aktuell so brisant, das selbst die Jobcenter bestehende Altlasten übernehmen. Zuvor war es gängige Politik, die Stromschulden nicht zu übernehmen. In vielen Bundesländern hat sich das jedoch geändert. So hat zum Beispiel auch das Landessozialgericht in Essen geurteilt, dass Jobcenter künftig auch die selbst verschuldeten Energieschulden übernehmen muss (siehe Az.: L 2 AS 313/13 B ER). Grundsätzlich besteht damit für das Jobcenter die Verpflichtung, Stromschulden zu übernehmen. Vielfach in Form eines Darlehens. So muss dieses auch erfolgen, wenn in der Vergangenheit Abschläge bereits zur Verfügung gestellt wurden, die aber vom Empfänger anderweitig genutzt wurden.
Doch nicht nur für Hartz IV Empfänger ist die Lage bedrohlich. Viele Berufstätige müssen immer mehr zur Seite legen und beim Strom sparen. Einige Punkte haben wir einmal beim Strom sparen für Sie zusammengestellt.
Hier können Sie Strom sparen
Wichtig ist vor allem, dass Sie die Punkte kontinuierlich umsetzen. Viele scheitern daran und wundern sich weiterhin über hohe Rechnungen. Strom sparen fängt zunächst bei den großen Geräten an. Also Kühlschrank, Waschmaschine und Co. Sind diese bereits sehr alt, ist der Stromverbrauch enorm. Neue energieeffiziente Geräte können sich dann zum Strom sparen eignen. Dabei sollten Sie stets auf Energieeffizienzklassen ab A+ achten. Eine normale Auszeichnung mit A oder darunter bringt in der Regel nicht wirklich viel. Unter Umständen beteiligen sich auch die Ämter an der Neuanschaffung. Strom sparen ist bei der Neuanschaffung ein längerfristiges Thema. Zu erst müssen natürlich die neuen Geräte finanziert werden. Es gilt aber als Wahrscheinlich, das der Strom weiterhin ansteigen wird. Die Anschaffung dürfte sich also bereits nach kurzer Zeit bezahlt machen.
Kleine Tipps Strom sparen
Die größten Verbraucher sitzen in der Küche. Kühlschrank, Herd und Waschmaschine haben enorme Verbrauchszahlen. Daher sollten Sie den Kühlschrank ruhig in der Innentemperatur etwas höher belassen. Um so höher die Temperatur, desto mehr Strom sparen Sie. Wird der Kühlschrank zudem im Inneren auch regelmäßig abgetaut, spart das zusätzlich.
Die alten Gussherdplatten verbrauchen recht viel Strom. Die Induktions-Herdplatten können hingegen um 20 – 36 Prozent einsparen. Da lohnt sich die Anschaffung. Kleine Speisen für die Schnelle machen in der Mikrowelle mehr Sinn. Hier ist der Stromverbrauch geringer. Übrigens ist der Wasserkocher manchmal viel sinnvoller als die Kaffeemaschine. Immerhin verbraucht der Schnellheizer weniger Strom. Oder füllen Sie den Kaffee von der Kaffeemaschine in eine Thermoskanne, statt die Maschine auf Stand-by für warmen Kaffee zu belassen. Auch das spart viel Strom.
Kochen sollten Sie immer mit Deckel. Dadurch entweicht weniger Wärme und die Garzeit erhöht sich. Kochen Sie ohne, fällt das Strom sparen weg. Der Verbrauch ist vier Mal so hoch. Alleine dadurch sparen bis zu 35 Euro pro Jahr, wenn Sie regelmäßig kochen.
Bei der Waschmaschine reichen oft auch 30 oder 40 Grad Programme in Verbindung mit Wassersparprogrammen. Die Wäsche wird genauso sauber und unter dem Strich sparen Sie viel Geld auf das Jahr bezogen. Dabei sollte die Waschmaschine immer vollbeladen werden. So lässt sich ebenfalls viel Strom sparen. Wenn Sie nur bei 70 Waschvorgängen im Jahr 30 oder 40 Grad anstelle von 60 Grad verwenden, liegt die Einsparung bei 30 – 50 Euro/Jahr.
Strom sparen – Stecker ziehen
Fast alle Geräte im Unterhaltungsbereich verfügen über einen Stand-by Modus. Dieser verlockt. Doch Strom fließt dabei immer noch. Nur wer sein Gerät ganz ausschaltet, kann wirklich Strom sparen. Übrigens ist das auch keine Garantie. Einige Elektrogeräte ziehen auch dann noch Strom, wenn diese mit der Steckdose verbunden sind. Lösung: Stecker ganz ziehen oder Steckdosen mit Abschaltknopf kaufen. Wer so verfährt, kann zum Beispiel in einem 4-Personen-Haushalt fast 70 – 86 Euro pro Jahr einsparen.
Beim PC kann es heute ruhig ein Notebook sein. Hier lässt sich auch im Dauerbetrieb viel Strom sparen. Im Gegensatz zu einem normalen PC sparen Sie mit einem Notebook leicht bei regelmäßiger Nutzung zwischen 30 – 90 Euro/Jahr.
Will ich Strom sparen?
Wer sich einmal genau in der Wohnung umsieht, wird viele Tipps finden. Wer konsequent Strom sparen will, erreicht durchaus leicht XX – XXX pro Jahr an Einsparungen. Allerdings bedeutet das in einem 4-Personen-Haushalt auch Disziplin und Einschränkung. Und hier sollte sich jeder fragen, ob er das in Kauf nehmen möchte. Nur dann lässt sich wirklich Strom sparen.
Bild: Bernd Kasper und Joachim Kirchner / pixelio.de